Fragen und Antworten

Wurfanzeige D-Wurf CORNROW Curly Hundezucht

Autofahren

1. January 2025, Ulrich C. Thiess

Ab der sechsten Lebenswoche beginnen wir damit, die Welpen behutsam an das Autofahren zu gewöhnen. Zunächst sitzen sie im weich gepolsterten Kofferaum, später läuft der Motor, dann wird der Kofferaum geschlossen und wieder geöffnet. Dabei werden sie mit Leckerli an die neue Umgebung und Geräusche gewöhnt. Später wird um den Block gefahren. Wenn es das Wetter zulässt, steht auch ein Ausflug an einen Baggersee auf dem Programm.

Für die Fahrt ins neue Zuhause empfehlen wir, die Reisedauer auf maximal zwei Stunden am Stück zu begrenzen und möglichst eine gerade Strecke zu wählen. Schläft der Welpe muss nicht angehalten werden, wird er jedoch wach, so muss er sich lösen. Am besten auf einer Wiese – selbstverständlich nur an der Leine. Bieten Sie dem Welpen während der Pause frisches Wasser und etwas Trockenfutter an. Wählen Sie nach Möglichkeit lieber eine etwas längere Strecke über die Autobahn, als den kürzeren, aber kurvenreichen Weg beispielsweise durch den Schwarzwald.

Genetik: Farbe

19. September 2025, Ulrich C. Thiess

Woher kommt das Gerücht bei den Curly Coated Retrievern, dass man mit schwarzen Hunden in der Zucht die liverfarbenen im Braunton stärkt?

Das „Gerücht“ stammt aus der Zuchtpraxis und älteren Züchtererfahrungen mit Curly Coated Retrievern – ist aber genetisch betrachtet ein Missverständnis.

Hintergrund:

Bei den Curly Coated Retrievern gibt es im Wesentlichen zwei Farbvarianten: schwarz und liver (braun).

Die Fellfarbe wird hauptsächlich durch das B-Lokus (B/b) bestimmt:

B/ = Schwarz

b/b = Liver

Die Intensität des Brauntons (heller, rötlicher oder dunkler) hängt allerdings nicht vom Schwarz-Gen ab, sondern von anderen Modifikator-Genen (Polygenen).

Woher kommt das Gerücht?

Früher haben Züchter beobachtet, dass liverfarbene Linien, die „unter sich“ verpaart wurden, oft ein „verwaschenes“ oder sehr helles Braun zeigten. Wurde dann ein schwarzer Curly eingekreuzt, fiel im nächsten Schritt häufig wieder ein etwas satteres Braun. Man zog daraus die falsche Schlussfolgerung, dass „Schwarz das Liver stärkt“. In Wirklichkeit lag es daran, dass mit den schwarzen Hunden schlicht frisches genetisches Material (andere Polygenvarianten) eingebracht wurde – nicht an der Farbe selbst.

Kurz gesagt:

– Schwarz verstärkt Liver nicht.

– Der Effekt kommt von der genetischen Vielfalt der eingekreuzten Linie, nicht von der Fellfarbe.

– Das Gerücht hält sich, weil die Beobachtung real war, die Erklärung aber falsch. (Kausalität ≠ Korrelation)

Quellen

Ich konnte ein paar wissenschaftliche Quellen finden, die Teile der Genetik von Fellfarbe bei Hunden (z. B. Locus B / TYRP1, Modifier, Intensität) gut beschreiben. Ich habe aber keine Studie gefunden, die speziell bei Curly Coated Retrievern dokumentiert, dass schwarze Linien Liver stärker machen – zumindest nicht in den frei verfügbaren Fachartikeln, die ich geprüft habe. Hier sind die relevantesten Arbeiten und Hinweise:

Wissenschaftliche Quellen zu Fellfarbgenetik bei Hunden

B-Lokus / TYRP1 (Schwarz vs. Braun/Liver)

Dog Coat Color and Type – Veterinary Genetics Laboratory, UC Davis

Der B-Lokus (TYRP1) verändert Eumelanin (also die schwarze Pigmentierung) zu Braun („brown / liver“), wenn zwei rezessive Allele b/b vorhanden sind. Schwarze Hunde (mindestens ein dominantes B-Allel) bleiben schwarz. (Veterinary Genetics Laboratory)

Modifier und Intensität von Pigmenten

Pigment Intensity in Dogs is Associated with a Copy Number Variant Upstream of KITLG. (Weich et al., 2021)

Zeigt, dass ein Kopienzahlvarianten („copy number variant“, CNV) oberhalb des KITLG-Gens mit der Intensität der roten Pigmente (Phaeomelanin) in Verbindung steht. Je mehr Kopien, desto intensiver ist die Farbe. Interessanterweise wirkt sich diese Variante auch auf Eumelaninpigmente aus, also theoretisch könnte sie Einfluss auf die „Tiefe“ bzw. Sättigung von Braun haben. (PubMed)

Übersichtsarbeit zu Fellfarbphe­notypen / Pigmentierung

Canine coat pigmentation genetics: a review (Brancalion et al., 2022)

In dieser Review werden die bekannten Gene, Varianten und Mechanismen beschrieben: wie unterschiedliche Loci (B, D, E, A, etc.) zusammenwirken, und wie Modifier bzw. nicht vollständig verstandene Variationen die Farbintensität beeinflussen. (Wiley Online Library)

Spezifisch Curly Coated Retriever

Dog Coat Colour Genetics: A Review, R. Saif et al.

Erwähnt eine indel Variante in Curly Coated Retrievern bei KRT71, die Einfluss auf das Fellgefühl/Kräuselung hat. Aber nichts, das klar sagt, dass schwarze Curly-Linien Liver-Tone „stärken“. (als-journal.com)

Bewertung: Gibt es Belege für das Gerücht?

Aus den Quellen ergibt sich:

– Der B-Lokus bestimmt Schwarz vs. Braun/Liver klar. Das ist etabliert. Schwarze Hunde tragen dominantes B oder sind heterozygot, livers sind homozygot b/b. (Veterinary Genetics Laboratory)

– Farbintensität (wie „kräftig“ oder „satt“ eine Farbe wirkt) wird beeinflusst von Modifiergenen, CNVs, möglicherweise weiteren Genen, die Pigment produzierende Prozesse beeinflussen (z. B. Transporte, Enzymaktivität). Hier gibt es Belege, z. B. von Weich et al. für KITLG. (PubMed)

Ich konnte keine Studie finden, die genau das beobachtet oder nachweist, dass das Einkreuzen von schwarzen Curly-Coated Retrievern systematisch die Liverfarbe bei Nachkommen verbessert (z. B. durch stärkeren Braun-Ton), über das, was durch Variation der Modifier möglich ist.

Hündin oder Rüde

1. January 2025, Ulrich C. Thiess

Das Geschlecht eines Hundes sagt wenig bis nichts über seinen Character aus. Fast alle Verhaltensweisen können durch eine positive und konsequente Erziehung beeinflusst werden. Selbst das andauernde Rüdenmarkieren muss nicht an Türpfosten, Regenrohren, Laternen oder Hauswänden erfolgen, man kann dem Rüden beibringen nur an Bäumen zu markieren, so wie man Hunden beibringen kann sich nur auf Rasen zu lösen.

Der Rüde zeigt sich eher geduldig, insbesondere mit Kindern ist er sehr rücksichtsvoll. Hündinnen wollen manchmal erziehen ohne dabei aufdringlich zu sein. Bei Konflikten ziehen sich Curlys eher zurück, wobei sie mitteilen, wenn sie sich gestört fühlen.

Ist eine Hündin in der Nachbarschaft läufig und zeigt dies durch markieren an, wird ein Rüde natürlich interessiert sein und der Curly Rüde neigt zum Sabbern. Der Begriff Läufigkeit bei der Hündin hat insbesondere auch mit Weglaufen zu tun. Es empfiehlt sich läufige Curly Hündinnen nicht ohne Leine laufen zu lassen. Im Haus können läufige Hündinnen eine Hose tragen. Unsere Hündinnen haben damit kein Problem und versuchen auch nicht die Hose auszuziehen. Wichtig ist, dass man nach dem Gassigehen der Hündin die Gelegenheit gibt sich zu putzen.

Rüden sind etwas größer und schwerer als Hündinnen. Der Curly ist generell schlank und neigt bei richtiger Ernährung nicht zu Übergewicht.

Spazieren gehen

1. January 2025, Ulrich C. Thiess

Ein Welpe ist noch ein Baby und kann noch nicht Spazieren gehen. Der Welpe erkundet spielerisch seine Umgebung, tobt hin und her und sammelt zahlreiche neue Eindrücke, die erst einmal verarbeitet werden müssen. Nach wenigen Minuten braucht der junge Hund deshalb meist schon wieder eine Ruhepause in der er die neuen Eindrücke verarbeiten kann. Auch Tobeorgien sind absolut nicht zu empfehlen. Ein Spaziergang von 20 Minuten im ersten Lebensjahr ist vollkommen ausreichend. Dosiert und Durchdacht sollte das Motto sein.

Zu Beginn ist der Welpe noch nicht an die Länge seiner Leine gewöhnt und weiß noch nicht, dass sie seine Bewegungsfreiheit einschränkt. Daher empfiehlt es sich, anfangs eine etwas längere Leine zu verwenden. Sobald der Welpe die Leinenlänge ausnutzt und daran zieht, sollte er freundlich zu sich gelockt werden, um das gewünschte Verhalten zu fördern.

Von klein auf tragen die Welpen ein Halsband, das ihnen schon früh vertraut ist. Ursprünglich dient das Halsband dazu, die einzelnen Welpen im Wurf unterscheiden zu können.

Wie finde ich einen guten Züchter

1. January 2025, Ulrich C. Thiess

Wir als Züchter legen größten Wert darauf, die Partner unserer Curlys verantwortungsvoll auszuwählen. Gesundheit, Wesen und rassetypische Eigenschaften stehen für uns an erster Stelle. Unsere Welpen wachsen im engen Familienumfeld auf und werden gezielt an verschiedene Umweltreize und Alltagsgeräusche gewöhnt. Durch diese frühe Prägung fördern wir entspannte, ausgeglichene und selbstsichere Hunde, die im späteren Leben gelassen mit neuen Situationen umgehen.

Ein enger Kontakt zu unseren Welpen und deren Familien ist uns besonders wichtig. Wir stehen den neuen Besitzern während der gesamten Entwicklung beratend zur Seite, beantworten Fragen und unterstützen auch bei kleinen und großen Herausforderungen des Alltags. Zu unseren ehemaligen Welpen und deren Familien pflegen wir nach wie vor einen engen Austausch – sei es telefonisch, schriftlich oder bei regelmäßigen Treffen, zu denen wir herzlich einladen. Dabei berichten uns die Familien immer wieder, wie zufrieden sie mit ihrem Curly sind und wie gut sich die Hunde im Alltag, im Sport oder als Familienmitglied bewähren.

Für uns endet die Verantwortung nicht mit der Abgabe der Welpen – wir bleiben ein Ansprechpartner auf Lebenszeit. So möchten wir sicherstellen, dass unsere Curly Coated Retriever ein glückliches, harmonisches und erfülltes Leben führen – und ihre Familien ebenso.

Wurfwiederholung - sinnvoll?

19. September 2025, Ulrich C. Thiess

In der Zuchtplanung von Curly Coated Retrievern stellt sich immer wieder die Frage, ob eine Wurfwiederholung sinnvoll ist. Gemeint ist damit die erneute Verpaarung derselben Hündin mit demselben Rüden.

Gerade beim Curly Coated Retriever ist dies ein sensibles Thema, denn die Rasse verfügt über eine vergleichsweise kleine genetische Basis. Jede Verpaarung sollte deshalb sorgfältig abgewogen werden, um Inzucht zu vermeiden und die genetische Vielfalt zu erhalten.

Gründe für eine Wurfwiederholung

Eine Wiederholung kann unter bestimmten Umständen sinnvoll sein:

Gesundheitsresultate: Der erste Wurf hat sehr gute Ergebnisse bei HD- und ED-Untersuchungen sowie perfekte Augenuntersuchungen. – Wurfgröße: Der erste Wurf war klein. Eine Wiederholung kann die Chance geben, weitere Welpen aus dieser vielversprechenden Kombination zu erhalten. – Zuchteinsatz: Aus dem ersten Wurf geht kein Hund in die Zucht, sodass wertvolles genetisches Material ansonsten verloren ginge.

Wann besser nicht wiederholen?

– Wenn bereits mehrere Nachkommen aus der ersten Verpaarung in die Zucht gehen. – Wenn es Anzeichen für gesundheitliche Probleme gibt, selbst wenn nur einzelne Welpen betroffen sind. – Wenn noch keine Untersuchungen aus der ersten Verpaarung vorliegen. – Wenn die genetische Vielfalt der Rasse durch zu häufige Wiederholungen derselben Kombination leidet.

Fazit

Eine Wurfwiederholung sollte beim Curly Coated Retriever Ausnahme und nicht Regel sein. Sie ist nur dann gerechtfertigt, wenn der erste Wurf gesund, klein und ohne züchterische Weiterführung geblieben ist. In allen anderen Fällen ist es im Sinne der Rasse besser, neue genetische Kombinationen zu suchen und dadurch die Vielfalt langfristig zu sichern.

Haben Sie Fragen? Gerne veruchen wir unsere Erfahrung zur Verfügung zu stellen. Bitte stellen Sie jede Frage die Ihnen einfällt.


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